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BVerwG, 20.05.1959 - VI C 215.56 |
Volltextveröffentlichungen (2)
- Wolters Kluwer
Fortwirkung von politischen Beweggründen einer früheren beamtenrechtlichen Ernennung bei einer hierauf fußenden späteren Ernennung; Anwendung der politischen Alternative des § 7 Gesetz zu Art. 131 GG bei fehlender beförderungsähnlicher Verbesserung des neuen Amtes
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Leitsatz)
G 131 § 7
Papierfundstellen
- BVerwGE 8, 305
Wird zitiert von ... (40) Neu Zitiert selbst (1)
- BVerwG, 22.10.1957 - VI C 63.56
Auszug aus BVerwG, 20.05.1959 - VI C 215.56
Zur tatsächlichen Vermutung, daß politische Beweggründe einer früheren beamtenrechtlichen Ernennung auch bei einer hierauf fußenden nachfolgenden Ernennung fortgewirkt haben (Bestätigung von BVerwGE 5, 275).
- BVerwG, 29.01.1964 - VI C 185.62
Vermutung für das Fortwirken überwiegend politischer Motive bei nachfolgenden …
Danach begründet die Feststellung der überwiegend politischen Motivation einer Ernennung oder Beförderung die - allerdings widerlegbare - Vermutung, daß auch eine spätere - auf jener tatsächlich fußende - Ernennung oder Beförderung überwiegend wegen enger Verbindung zum Nationalsozialismus vorgenommen worden ist, und zwar mit der Folge, daß eine bei der von Amts wegen gebotenen Aufklärung des Sachverhalts etwa verbleibende Ungewißheit in Umkehr der materiellen Beweislast zu Lasten des betroffenen Beamten geht (vgl. BVerwGE 3, 110 [113, 115]; 5, 275 [278]; 8, 305 [307]).Die Annahme einer Fortwirkungsvermutung in dem dargelegten Sinne beruht auf dem allgemeinen Erfahrungssatz, daß in den genannten Fällen besonders gewichtige Beweisanzeichen dafür vorliegen, daß auch die gesamte weitere Laufbahn des Beamten - und zwar nicht nur bei demselben Dienstherrn (vgl. hierzu BVerwGE 8, 305 [307]) - entscheidend unter dem Einfluß der engen Verbindung zum, Nationalsozialismus gestanden hat, zumal wenn es sich - wie hier beim Kläger - um einen "Alten Kämpfer" und SA-Führer handelte, dem erst infolge seiner engen Verbindung zum Nationalsozialismus der Zugang zur Beamtenlaufbahn eröffnet worden war.
Wenn das Revisionsgericht auf die Berücksichtigung dieser Vermutung hinwirkt, so handelt es im Rahmen seiner Aufgabe, für die richtige Anwendung des materiellen Rechts und damit auch für die Beachtung der Grundlagen der Beweiswürdigung, hier der allgemeinen Erfahrungssätze, Sorge zu tragen (vgl. BVerwGE 8, 305 [307]; Urteile vom 4. Dezember 1959 - BVerwG VI C 210.57 -, Buchholz BVerwG 234, § 7 G 131 Nr. 56, vom 16. Mai 1963 - BVerwG II C 118.61 - und vom 25. Juni 1963 - BVerwG II C 111.62 -).
- BVerwG, 30.01.1964 - II C 98.61
Vermutung fortwirkender politischer Motivierung bei Folgeernennungen
Die Vermutung spreche dafür, daß ihm auch die folgenden hierauf fußenden Ernennungen und Beförderungen überwiegend aus diesem Beweggrund zuteil geworden seien (BVerwGE 5, 275; 8, 305) [BVerwG 20.05.1959 - VI C 188/56].Die Darlegungen im angefochtenen Urteil zu § 7 Abs. 1 Satz 1 (zweite Alternative) G 131 mit dem Ergebnis, daß sämtliche Ernennungen und Beförderungen des früheren Klägers unberücksichtigt bleiben müssen, lassen eine unrichtige Rechtsanwendung nicht erkennen; sie stehen in Übereinstimmung mit der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts, insbesondere zur Vermutung fortwirkender politischer Motivierung bei Folgeernennungen (BVerwGE 5, 275 [278]; 8, 305 [307]).
Das Berufungsgericht hat bei seiner Darlegung, die Vermutung spreche dafür, daß die politischen Beweggründe der Ernennung des früheren Klägers zum Stadtassistenten bei seinen folgenden, hierauf fußenden Ernennungen und Beförderungen fortgewirkt hätten, auf die Entscheidung BVerwGE 8, 305 Bezug genommen.
- BVerwG, 25.06.1963 - II C 111.62
Anfechtung einer Anordnung der sofortigen Vollziehung - Voraussetzungen für die …
Schon diese Mängel führen auf die Sachrüge der Revision zur Aufhebung des angefochtenen Urteils und zur Zurückverweisung der Sache an das Berufungsgericht zur nochmaligen Verhandlung und Entscheidung; denn das Revisionsgericht hat im Rahmen seiner Aufgabe, auf die richtige Anwendung des materiellen Rechts hinzuwirken, auch für die Beachtung der Grundlagen der Beweiswürdigung Sorge zu tragen (BVerwGE 8, 305 [307]).Bei seiner erneuten Entscheidung wird das Berufungsgericht zu beachten haben, daß nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts die Vermutung des Fortwirkens überwiegend parteipolitischer Beweggründe sich nur auf diejenigen - späteren - Ernennungen und Beförderungen erstreckt, die auf der die Vermutung auslösenden Ernennung oder Beförderung "fußen" (BVerwGE 5, 275 [278]; BVerwGE 8, 305 [307]).
- BVerwG, 18.12.1969 - II C 37.66
Gegenvorstellungen gegen die Festsetzung des Wertes eines Streitgegenstands
Daß die mit einer solchen Neuanstellung verbundene Ernennung der Anwendung des § 7 G 131 nach Wortlaut und Sinn dieser Vorschrift unterliegt, hat bereits der VI. Senat des Bundesverwaltungsgerichts in zwei Fällen entschieden, in denen der Beamte aus dem Dienst einer Gemeinde ausschied und unmittelbar anschließend in den Dienst einer anderen Gemeinde trat (Urteil vom 20. Mai 1959 - BVerwG VI C 215.56 - [BVerwGE 8, 305 ff.]; Urteil vom 8. Februar 1960 - BVerwG VI C 64.57 - [ZBR 1960 S. 133 f.]).In den Gründen dieses Urteils (BVerwGE 8, 308 f. [BVerwG 20.05.1959 - VI C 215/56]) wurde hierzu ausgeführt: Die Gemeinden hätten - trotz des mittelbaren Reichsbeamtenverhältnisses ihrer Beamten - auch im nationalsozialistischen Staat als Dienstherren noch so selbständig nebeneinandergestanden, daß es nicht nur eine rein rechtstechnische, dem Wesen der Sache nicht mehr entsprechende Handhabung war, wenn sich der übertritt eines Beamten aus dem Dienst einer Gemeinde in den einer anderen nicht gemäß § 35 Abs. 2 DBG, sondern in den Formen der Entlassung und der neuen Ernennung abspielte.
- BVerwG, 26.08.1960 - VI B 25.60
Frist für die Einlegung eines Rechtsmittels - Voraussetzungen der grundsätzlichen …
Denn die Rechtsfragen, unter welchen Voraussetzungen der Tatbestand der zweiten (politischen) Alternative des § 7 G 131 vorliegt, sind durch die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts bereits geklärt (vgl. BVerwGE 2, 10; 3, 110; 4, 103; 5, 275; 8, 296; 8, 305).Daß der Verwaltungsgerichtshof hierbei die Bedeutung der tatsächlichen, im Einzelfalle widerlegbaren Vermutung (BVerwGE 3, 110 [113-135]; 5, 275 [278, 279]; 8, 305 [307]) des Fortwirkens der politischen Beweggründe einer Ersternennung auf die nachfolgende Laufbahn unter Verletzung von allgemeinen Beweisgrundsätzen verkannt hätte, ist ebenfalls nicht erkennbar.
- BVerwG, 26.04.1961 - VI C 165.59
Rechtsmittel
Eine die Beweislast zuungunsten des Betroffenen umkehrende tatsächliche Vermutung hat das Bundesverwaltungsgericht nur bei der Anwendung der sogenannten NS-Förderungserlasse auf "Alte Kämpfer" (vgl. hierzu das Urteil vom 26. November 1959 - BVerwG II C 280.57 - und das Urteil vom 25. Februar 1960 - BVerwG II C 60.58 -) und für das Fortwirken politischer Beweggründe einer vorangegangenen Ernennung oder Beförderung auf die nachfolgenden Ernennungen oder Beförderungen gelten lassen (vgl. BVerwGE 3, 10 [BVerwG 25.08.1955 - IV C 18/54]; 5, 275 [BVerwG 22.10.1957 - VI C 35/56]; 8, 305 [BVerwG 20.05.1959 - VI C 188/56]; Beschluß vom 16. Januar 1959 - BVerwG VI C 398.57 - vgl. auch zum Unterschied zwischen Wahrscheinlichkeitsbeweis [tatsächliche Vermutung] und dem bei typischen Geschehens ablaufen in Betracht kommenden prima-facie-Beweis das Urteil vom 20. Februar 1961 - BVerwG VI C 174.58 - mit Nachweisen).Die an diese das Revisionsgericht gemäß § 137 Abs. 2 VwGO bindende Feststellung geknüpfte, nach der Lebenserfahrung begründete tatsächliche Vermutung, daß die für die Beförderung zum Oberinspektor maßgeblichen politischen Motive auch bei der späteren Beförderung des Klägers zum Postamtmann im Jahre 1941 überwiegend wirksam geblieben sind, entspricht der ständigen Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwGE 3, 110 [113-115]; 5, 275 [278]; 8, 305 [307]).
- BVerwG, 16.01.1969 - II C 11.65
Voraussetzungen für die Schutzwürdigkeit von Vertrauen bezüglich der …
Das Berufungsgericht hat auch keine - dem Kläger die materielle Beweislast aufbürdende - "Vermutung" des Fortwirkens festgestellter politischer Beweggründe (vgl. BVerwGE 3, 110 [115]; 5, 275 [278]; 8, 305 [306/307]) Platz greifen lassen. - BVerwG, 26.11.1959 - II C 280.57
Rechtsmittel
Ob dieser Rechtsansicht zu folgen ist oder der möglicherweise gegenteiligen des VI. Senats (vgl. Urteil vom 20. Mai 1959 - BVerwG VI C 215.56 - [BVerwGE 8, 305]), bedarf hier keiner Entscheidung. - BVerwG, 08.05.1963 - VI C 82.60
Rechtsmittel
Allerdings kann nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts die Feststellung, daß die Ersternennung wegen enger Verbindung zum Nationalsozialismus erfolgt ist, nach der Lebenserfahrung eine tatsächliche - widerlegbare - Vermutung dafür begründen, daß diese Verbindung auch noch bei der Begründung der späteren Rechtspositionen als Motiv überwiegend wirksam gewesen ist (vgl. BVerwGE 3, 110 [115]; 8, 305 [307]). - BVerwG, 14.04.1961 - II CB 186.58
Rechtsmittel
Die bei der Auslegung und Anwendung des § 7 G 131 sich ergebenden Rechtsfragen von grundsätzlicher Bedeutung sind durch die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts bereits erschöpfend geklärt (vgl. BVerwGE 2, 10; 3, 110 [BVerwG 26.01.1956 - III C 33/55]; 4, 103 [BVerwG 12.10.1956 - II C 211/54]; 5, 275 [BVerwG 22.10.1957 - VI C 35/56]; 8, 296 [BVerwG 14.05.1959 - VIII C 20/59]; 8, 305 [BVerwG 20.05.1959 - VI C 188/56]; vgl. auch BVerwGE 9, 39; 9, 155 [BVerwG 24.09.1959 - II C 298/57]; 10, 158) [BVerwG 10.02.1960 - VI C 238/56]. - BVerwG, 25.11.1959 - VI C 40.57
Rechtsmittel
- BVerwG, 22.05.1968 - VI C 96.64
Rechtsmittel
- BVerwG, 10.10.1963 - II C 46.61
- BVerwG, 20.02.1961 - VI C 174.58
Rechtsmittel
- BVerwG, 27.10.1960 - II C 21.58
Wiederherstellung der durch den Nationalsozialismus gestörte Ordnung innerhalb …
- BVerwG, 25.05.1960 - VI C 218.58
Rechtsmittel
- BVerwG, 22.10.1968 - VI C 77.64
Rechtsmittel
- BVerwG, 07.07.1965 - VI C 128.63
Rechtsmittel
- BVerwG, 21.11.1963 - II C 217.60
Berücksichtigung von wegen enger Verbindung zum Nationalsozialismus erfolgten …
- BVerwG, 31.07.1961 - II B 11.60
Vorrang des öffentlichen Interesses an der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung vor dem …
- BVerwG, 14.10.1960 - II B 67.59
Rechtsmittel
- BVerwG, 07.07.1960 - II C 335.57
Rechtsmittel
- BVerwG, 22.06.1960 - VI C 341.57
Rechtsmittel
- BVerwG, 21.06.1960 - VI C 85.59
Rechtsmittel
- BVerwG, 24.03.1960 - VI CB 175.59
Rechtsmittel
- BVerwG, 12.12.1966 - VI B 26.66
Zulässigkeit und Begründetheit einer Beschwerde gegen die Nichtzulassung der …
- BVerwG, 23.07.1963 - II C 130.61
Versorgung der ehemaligen Soldaten - Ersternennung zum Beamten bei enger …
- BVerwG, 16.05.1963 - II C 118.61
Gewährung einer Überbrückungshilfe auf Grund des Gesetzes zur Regelung der …
- BVerwG, 21.11.1960 - VI C 54.59
Rechtsmittel
- BVerwG, 30.08.1960 - II C 128.59
Rechtsmittel
- BVerwG, 25.02.1965 - II C 231.61
Rechtmäßigkeit i.R.d. Entlassung eines Beamten auf Lebenszeit wegen politischer …
- BVerwG, 01.07.1960 - VI B 67.59
Rechtsmittel
- BVerwG, 27.01.1960 - VI C 46.58
Rechtsmittel
- BVerwG, 16.12.1959 - VI C 244.57
Anwendbarkeit des Grundsatzes der zeitlichen Verschiebung bei einer auf einer …
- BVerwG, 04.12.1959 - VI C 210.57
Rechtsmittel
- BVerwG, 23.11.1959 - VI C 248.58
Rechtsmittel
- BVerwG, 12.11.1959 - II C 382.57
Rechtsmittel
- BVerwG, 24.08.1959 - VI B 20.59
Rechtsmittel
- BVerwG, 25.01.1961 - VI C 110.59
Rechtsmittel
- BVerwG, 07.09.1960 - VI C 84.59
Rechtsmittel